Genau wie wir Menschen braucht auch dein Rasen ausreichend Wasser, um zu überleben. So weit, so gut. Es gibt jedoch ein paar wichtige Regeln, die du kennen solltest, bevor du die Sprinkleranlage anwirfst.
Das Ziel ist es, so viel wie möglich von der Wurzelzone zu befeuchten. Nachdem du deinen Rasen bewässert hast, benutze ein Messer und schneide ein kleines Tortenstück aus deinem Rasen, um zu sehen, ob das Wasser die komplette Wurzelzone erreicht und durchfeuchtet hat. Wenn die Wurzeln bis zu einer Tiefe von 15 Zentimeter wachsen, wässere so, dass der Boden bis zu dieser Tiefe befeuchtet ist. Wenn die Wurzel nur wenige Zentimeter kurz sind, ist das ein Anzeichen dafür, dass du nicht ausreichend bewässerst. Sie holt sich ihr Wasser von der Oberfläche und nicht aus tieferen Bodenschichten.
Lehmige vs. sandige Böden: Wasser dringt leicht durch sandigen Boden und erreicht die Wurzelzone schnell. Lehmböden hingegen absorbieren Wasser gut, aber langsam, was auch bei kleinem Gefälle oft zu Abfluss führen kann, oder es verdunstet ungenutzt an der Oberfläche. Bei lehmhaltigen Böden solltest du versuchen, in Intervallen zu gießen oder "zyklisch zu wässern": Wasser an für 5 Minuten, Wasser aus für 40 Minuten, wieder an für 5 Minuten, wieder aus für 40 Minuten, usw.
Für die Pflanzengesundheit ist die beste Zeit zum Gießen zwischen 20 Uhr und 10 Uhr. Morgens zwischen 6 und maximal 10 Uhr zu gießen ist am besten, um Krankheiten zu vermeiden und um Hitzestress bei heißen Temperaturen zu verhindern. Abendliches Gießen zwischen 20 Uhr und 6 Uhr trägt dazu bei, den Wasserbedarf zu reduzieren.
Die Wurzelzone durchdringendes und unregelmäßiges Wässern fördert ein gutes Wurzelwachstum und die allgemeine Widerstandsfähigkeit des Rasens. Tägliches Gießen hingegen macht das Gras schwach, anfälliger für Krankheiten und das Unkraut und Moos lieben es. Bei sandigen Böden in Trockenperioden kannst du je nach Zustand des Bodens nur alle 2 – 3 Tage bewässern. Bei lehmigen Böden genügt es, wenn du alle 5 Tage bewässerst.
Achte auf diese Anzeichen, die dir signalisieren, dass dein Gras Wasser braucht, um deinen Bewässerungsplan zu bestimmen: Fußabdrücke, die länger als 30 Minuten sichtbar bleiben oder eine blaue, graue oder violette Färbung des Grases.
Generell verteilen Sprinkler 4 bis 13 Millimeter Wasser pro 15 Minuten (entspricht 4 bis 13 Liter pro m²), aber das kann stark variieren. Um ein besseres Gefühl zu entwickeln, kannst du dir einen einfachen & kostengünstigen Regenmesser kaufen - oder du baust dir ein "Messgerät" ganz einfach selbst:
Baue deinen eigenen Wasserstandsanzeiger, indem du mehrere flache Dosen auf deinen Rasen stellst, die Sprinkleranlage für 15 Minuten laufen lässt und dann die Höhe des Wasserstand mit einem Lineal misst. 1 mm Wasserstandshöhe entspricht einem Liter/m².
Ganz allgemein gilt natürlich: Dies sind erste Richtlinien und gute Ausgangspunkte. Du solltest jedoch dein eigenes Gefühl entwickeln und deine Bewässerungsroutine entsprechend anpassen. Ist das Gras dehydriert und richtet sich nicht auf, nachdem du es betreten hast? Erhöhe die Wassermenge. Ist der Rasen matschig, nachdem du ihn betreten hast? Dann musst du wahrscheinlich die Wassermenge reduzieren.
Mit genug Übung und Beobachtung bekommst du das leicht hin!