Die Beschaffenheit sowie die Nährstoffwerte des Bodens haben große Auswirkungen auf das Rasenergebnis. Wir entschlüsseln, was die einzelnen - oftmals kompliziert klingenden - Parameter bedeuten und was sie für einen Einfluss auf den Organismus und das Rasenbild haben.
Das Zusammenspiel von Bodenart und pH-Wert ist entscheidend, um die Ist-Situation des Bodens bewerten zu können und die richtigen Schlüsse für die Rasenpflege-Produkte und Pläne (speziell die angestrebten Nährstoffgehalte) zu ziehen. Abhängig von der Zusammensetzung (Sand, Lehm oder Ton) hat jeder Boden einen spezifischen idealen pH-Wert.
Der pH-Wert reguliert die Nährstoffaufnahme der Pflanzen. Die Verfügbarkeit der meisten Nährstoffe ist im Bereich pH 5,5 – 7 am höchsten. Auch die Bodenart, also der Mengenanteil an Sand, Schluff und Ton sowie der Humusgehalt, hat Einfluss auf den pH-Wert.
Die Bestimmung der Bodenart ist wichtig, da die anzustrebenden Bodennährstoffgehalte und pH-Werte in Abhängigkeit von der Bodenart variieren. Auch sind die Auswaschungsverluste je nach Bodenart unterschiedlich hoch, so dass die Düngeempfehlungen- und Mengen entsprechend abgestimmt werden müssen. Man unterscheidet grob zwischen lehmig, sandiger Lehm, lehmig-sandig und sandig.
Um optimal zu gedeihen, muss die Pflanze alle Nährstoffe und Spurenelemente in der Bodenlösung in ausreichender Menge und in einem harmonischen Verhältnis zueinander vorfinden. Für die Pflanze sind die Nährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Calcium, sowie die Spurenelemente Bor, Kupfer, Zink, Mangan und Eisen lebensnotwendig. Eine optimale Nährstoffversorgung ist Voraussetzung für einen perfekten Rasen. In diesem Fall haben z.B. Moos und Fremdgräser dann wenig Chancen.
Stickstoff ist der Motor des vegetativen Wachstums. Der Stickstoff liegt im Boden in verschiedenen Formen vor und muss durch Bakterien erst in die pflanzenverfügbare Form des Nitratstickstoff umgewandelt werden.
Obwohl Kalium nicht in das Blattgewebe eingebaut wird, ist es an fast allen Stoffwechselvorgängen beteiligt: Phytosynthese, Einlagerung von Reservestoffen, Ausbildung stabiler Zellwände (erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheitserreger) und sorgt für einen sparsamen Umgang der Pflanze mit Wasser.
Phosphor ist ein Pflanzen-Hauptnährstoff. Er ist für den gesamten Pflanzenstoffwechsel essentiell, und wird wie Stickstoff in jeder Pflanzenzelle benötigt: für die Energiespeicherung, für sämtliche Synthese- und Abbauprozesse, in Enzymen für viele Stoffwechselvorgänge, Bestandteil der Nukleinsäuren (z.B. DNA), Aufbau und Funktion der Zellmembran.
Die organische Substanz des Bodens besteht aus unbelebter organischer Substanz = Humus, und belebter organischer Substanz = Bodenflora (Bakterien, Pilze, Algen, unterirdische Pflanzenorgane)und Bodenfauna (z.B. Regenwürmer).
Humus umfasst alle in und auf dem Boden befindlichen, abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Stoffe und deren organische Umwandlungsprodukte. Man unterscheidet zwischen Nährhumus (leicht zersetzbar, ein Nährstoff- und Energielieferant) und Dauerhumus (mehr oder weniger stabile Endprodukte des Abbaus = Huminstoffe). Dauerhumus bestimmt die physikalisch-chemischen Eigenschaften des Bodens.
Ist der Boden reich an organischer Substanz, wird dies mit einer guten Bodenfruchtbarkeit gleichgesetzt.
Der anzustrebende Humusgehalt schwankt von Bodenart zu Bodenart. Bei sandigen Böden, die nur wenig Dauerhumus aufbauen können, sind es 1,5 bis 2,5 Prozent. Bei Schluff- und Lehmböden sind 2 bis 4 Prozent ideal.
Magnesium ist für die Pflanzen essentiell, da sie ohne Magnesium kein Chlorophyll (grüner Pflanzenfarbstoff) bilden kann, ohne das keine Photosynthese stattfinden kann. Magnesium liegt im Boden entweder als freies Ion oder in einer Bindung vor.
Es steuert zahlreiche Stoffwechsel- und Enzymreaktion:
Wenn du jetzt wissen möchtest, wie es um deine Rasen- und Bodengesundheit bestellt ist, dann kann dir Halm mit der Bodenanalyse helfen.