Rasenmängel und Probleme

Hilfe – mein schöner Rasen wird braun!

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22/7/2022
Von
Christa Lung

Hitze und Trockenheit haben – bis auf einige kurze Unterbrechungen – Deutschland fest im Griff. Das spiegelt sich natürlich auch in unseren Gärten wider. Und jedem Gartenbesitzer ist klar, dass seine Pflanzen ohne Beregnung leiden, und viele einfach eingehen werden. Aber was nun tun mit dem eigenen Rasen?

In diesem Beitrag wollen wir dir eine realistische Einschätzung auf das Thema Trockenheit im Sommer geben und dir aufzeigen, welche Strategien du fahren kannst.

Jedem Gartenbesitzer ist bei diesen Temperaturen und Trockenperioden klar, dass seine Pflanzen ohne künstliche Beregnung leiden, und viele einfach eingehen werden.

Als Erstes werden dann natürlich die Gemüsebeete beregnet, denn hier droht rasch der Totalausfall. Auch junge Blumenbeete und Gehölzpflanzen leiden schnell sichtbar, ältere Anpflanzungen haben meist ein ausreichendes Wurzelsystem, das länger Zugang zu Wasser in tieferen Erdschichten hat. Aber man möchte die blühende Pracht ja gerne erhalten – also läuft auch hier die Beregnung.

Und dann ist da noch der Rasen. Du hast ihn im Frühjahr und Frühsommer gut versorgt (am besten mit dem individuellen Pflegeset und Tipps von Halm) und möchtest deine grüne Oase natürlich auch jetzt über den Hochsommer retten.

Wenn da nicht folgende Problemchen wären:

  • Die Kosten für das Beregnungswasser. Je nach Größe des Gartens kann die umfassende Beregnung aller Flächen sehr kostspielig werden.
  • Der sinkende Grundwasserspiegel in vielen Teilen der Republik. Die Aufrufe, Wasser vor allem in dieser trockenen, heißen Jahreszeit zu sparen, sind nicht ohne Grund. Der Wasserstand in Bächen, Seen und Flüssen wird immer niedriger – hier kann jeder sehen und begreifen, dass wir unseren Umgang mit Wasser überdenken müssen.

Was vor diesem Hintergrund die Bewässerung des Gartens und speziell der Rasenflächen angeht, muss jeder von uns seine eigene, individuelle Entscheidung treffen.

Strategie 1 | Power-Bewässerung

Wenn du dich dazu entscheidest, deinen Rasen ausreichend zu bewässern, solltest du das dann auch konsequent tun, so, wie in unserem Blog zur Bewässerung beschrieben. Ausreichend oft und durchdringend – sonst ist das Wasser verschwendet, ohne die Qualität deines Rasens langfristig zu erhalten. Durchdringend bedeutet, dass die gesamte Wurzelzone von mindesten 15 cm bei einem Beregnungsgang durchfeuchtet werden sollte. Ausreichend oft bedeutet aber auch, nicht zu häufig, da die Wurzeln dann nicht in die Tiefe zu wachsen, sondern an der Oberfläche bleiben. Fällt dann die Beregnung aus, gibt´s ganz schnell ausgedehnte Trockenschäden und du musst mit einem Totalausfall rechnen.

Strategie 2 | Bewässerungs-Stopp & Neustart im Frühherbst

Wenn du auf die Beregnung verzichtest, bedeutet das aber nicht zwangsläufig das Aus für deinen Rasen. Im Herbst 2003, nach einem extrem langen, heißen und trockenen Sommer, konnten viele Gartenbesitzer erfreut feststellen, dass in der braunen Fläche noch Leben war und ab Mitte September das Gras wieder anfing zu wachsen. Mit geeigneten Pflegemaßnahmen und Nachsaaten hatte sich das Problem im nächsten Frühjahr dann erledigt.

Die Regenerationskraft von Gräsern ist meist erstaunlich gut. Ihr Ausmaß hängt aber von verschiedenen und für jede Fläche individuellen Faktoren ab. So erholt sich ein Rasen, der beispielsweise an der Nordseite eines Hauses gelegen ist, das während der heißen Tageszeit genügend Schatten spendet, schneller und besser als ein Rasen, der ohne Beschattung in Südlage der Sonne ausgesetzt ist. Auch die Wasserspeicherkapazität der Böden spielt eine große Rolle, gerade im Hinblick auf Niederschläge, die es ja hin und wieder gibt. Ein sandiger Boden kann weniger Wasser speichern als ein lehmiger, so dass die Gräser nur kurz vom Regenwasser profitieren können.

Wie gut dein Rasen den Sommer mit Extremverhältnissen überstanden hat, siehst du spätestens im September, wenn die Nächte länger werden, die Temperaturen zurückgehen, Niederschläge regelmäßiger auftreten und vor allem Tau für eine zusätzliche Feuchtigkeit sorgt. Dann sollten die Gräser bestenfalls wieder austreiben. Vielleicht muss an ein paar Stellen nachgesät werden, aber dein Rasen wird sich, auch mit Unterstützung einer guten, angepassten Herbstdüngung von Halm, wieder erholen.

Bleibt dein Rasen aber im September weiterhin überwiegend braun, dann bleibt nichts anderes übrig als abfräsen oder scharf vertikutieren, nachsäen und mit den Pflege-Sets von Halm, speziell dank Dünger, das Wachstum anschubsen. Bei der Nachsaat auf sehr trockenen und sonnenexponierten Flächen solltest du dich für eine Trockenrasenmischung entscheiden. Sie enthält Gräser, die mit Trockenheit besser klarkommen, und auch eine gute Regenerationskraft haben. Im September gibt´s dann wertvolle Tipps dazu von den Profis von Halm.

Profi-Tipp
Halm Tipp

Zeit für einen besseren Rasen?